Spätestens seit dem lukrativen Durchmarsch von Tim Schafer ist die Crowdfunding-Plattform Kickstarter in aller Munde. In diesem Artikel geht es auch um besagtes Finanzierungs-Netzwerk, ausnahmsweise aber nicht um Spiele. Unser aller Lieblings-Illustrator Axel Pfaender (übrigens in der neuen GEE Display vertreten) möchte mit seiner Berlin Boombox in die Massenproduktion gehen und benötigt dafür $14.000.
„Die Berlin Boombox ist ein Soundsystem aus Pappe, kompatibel mit jedem Phone oder MP3-player, inklusive Stereo-Verstärker und Lautsprechern. Sie wird gefaltet geliefert und ist im Handumdrehen zusammengesteckt.“
Yeah, Rock'n'Roll! Die Aktion läuft noch 27 Tage und wer mag, kann die Boombox zum Preis von $50,00 vorbestellen. Weitere Infos findet ihr bei Kickstarter.
Müde? Und Lust auf ein kleines Experiment? Prima, dann ruft doch bitte mal 2SLEEP1 auf, startet die Playlist, geht in den Fullscreenmodus und lasst euch von den abstrakt bebilderten Tönen in den Schlaf wiegen. Chiptune-Musiker Goto80 und Designerin Raquel Meyers präsentieren ein 66-minütiges, audio-visuelles Abenteuer, das zum Großteil auf alten Commodore-Kisten (C64 und Amiga) entstand und dem eine schlaffördernde Wirkung nachgesagt wird.
(Bei mir zeigte das Experiment übrigens keine Wirkung. Ich träumte letzte Nacht von einem gefräßigen Riesenigel, der gemeinsam mit der allwissenden Müllhalde Jagd auf mich machte. Das übliche also.)
Vor einigen Jahren noch galten Chiptunes ausschließlich in gewissen Nerdkreisen als cool, doch inzwischen werden die Retroklänge aus GameBoys und Konsorten auch von einem breiteren Publikum geschätzt. In Amerika und Asien gehören Chiptune-Partys und -Konzerte zum guten Ton, in Deutschland bilden derlei Veranstaltungen nachwievor die Ausnahme. Leider.
Wie schön also, dass zumindest Frankfurt sich in Kürze mit einer Chiptune-Party brüsten kann. Die Chip-Nyte findet am 16. September in der StereoBar (Abtsgässchen, 60594 Frankfurt am Main, Google Maps) statt, für digitale Klänge sorgen die Musiker IRQ7, Sabrepulse und Stern Fucking Zeit. Der Eintritt kostet den Verstand 5 EUR (vergünstigt 2,50 EUR). Rock'n'Roll!
Die „Super Deluxe"-Variante vom Musikpuzzle-Game „Chime" unterscheidet sich vom Original nicht nur durch die Mehrspieler-Modi, sondern hat auch mehr Lieder im Programm. Demnächst kommt noch eins dazu. Vielleicht sogar dein eigenes.
Entwickler Zoë Mode veranstaltet nämlich einen Wettbewerb bei dem jeder Tracks einreichen darf. Egal ob professionelle Band, Hobbygeiger oder Bedroom-Producer. Hauptsache den Entwicklern gefällt es. Zu ihrem Favoriten werden sie einen neuen „Chime"-Level kreieren, das dann von Spielern auf der ganzen Welt heruntergeladen werden kann. Wir würden uns freuen, wenn einer unserer Leser gewinnt.
www.chimegame.com/competition
Im Video erklärt Beatboxer Shlomo wie „Chime" eigentlich funktioniert:
Der Leipziger Chiptune-Künstler Benjamin Schmidt, besser bekannt unter dem Namen Timescratch, entlockt Nintendos Handheld-Urgestein mal melodiöse, mal hektische vor allem aber tanzbare Klänge. Er arbeitet dabei mit dem Soundeditor Nanoloop, der auf einem herkömmlichen Gameboy-Modul gespeichert ist. Wie das klingt, kann jetzt jeder selbst heraus finden: Timescratch tourt mit E-Gitarre und 8-Bit-Konsole durch Deutschland. Los ging es gestern am 25.3 in Tannheim. Alle weiteren Termine gibt es hier. Präsentiert wird die Tour von unseren Freunden vom Retro-Magazin.
Square Enix – der Name des japanischen Publishers löst bei Rollenspielern weltweit ähnliche Assoziationen aus: Androgyne Helden, Emo-Frisuren, Chocobos. Doch nicht nur visuell sind die Spiele im kollektiven Gamer-Gedächtnis verankert. Auch die Melodien aus der Feder von Komponisten wie Nobuo Uematsu sind aus Square Enix-Produktionen nicht weg zu denken. 2009 führte das Symphonieorchester des WDR im Rahmen seiner „Symphonic Games”-Konzerte Werke aus den bekanntesten Spielen des Publishers in der Kölner Philharmonie auf.
Wer die Gelegenheit verpasst hat, die Aufführung live zu erleben, kann sich jetzt den Konzertsaal ins Wohnzimmer holen. Auf dem Album „Symphonic Fantasies" ist das in Köln aufgezeichnete Konzert in voller Länge und bester Qualiät erhältlich - abgemischt in den Londoner Abbey Road Studios. Das Album beinhaltet Tracks aus „Kingdom Hearts", „Secret Of Mana”, „Chrono Trigger” und natürlich „Final Fantasy". Die Arrangements wurden von den Komponisten Yoko Shimomura, Hiroki Kikuta, Yasunori Mitsuda und Nobua Uematsu ausgesucht und im Stil klassicher Suiten vorgetragen.
Natürlich finden sich, der Inszenierung geschuldet, häufig Melodien voller Pathos und Epik. Besonders Mitsudas Stücke aus der „Chrono”-Serie überraschen aber immer wieder mit treibenden Rhythmen und fernöstlich anmutenden Passagen, um dann in Melodien von süßer Schwere abzugleiten. Ein Bruch mit den hollywoodesquen Sinfonien westlicher Games, der unheimlich gut tut. Zum Preis von 19,90 Euro gibt es die Auswahl der größten Kompositionen japanischer Rollenspiele, dargeboten von einem der besten Orchester Deutschlands. Perfekt für einen Abend mit Badewanne, Rotwein und Quietsche-Chocobo.
Einen Überblick über die Stücke und Bezugsquellen gibt es hier.
Ganz so jung wie auf dem sechs Jahre alten Titel der GEE Nr. 5 sieht Ingo Knollmann von den Donots heute nicht mehr aus. Aber rocken tut er wie eh und je. Für alle die sich davon selbst ein Bild machen wollen, verlost GEE 3x2 VIP-Karten für ein exklusives Konzert der Donots am 22. September im Hard Rock Cafe in Berlin.
Als Teil eines europaweiten Events zur Veröffentlichung von „Guitar Hero: Warriors of Rock“ präsentiert Activision Konzerte in Kooperation mit sieben Hard Rock Cafes in ganz Europa. Alle interessierten Gitarren-Krieger schicken zur Teilnahme am Gewinnspiel eine Email mit dem Betreff „Warriors of Rock“ an gewinnen@geemag.de. Einsendeschluss ist kommender Sonntag, der 19. September. Die Gewinner werden am Montag benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Der Einlass am Mittwoch beginnt um 18 Uhr. Getränke und Essen gehen dank der VIP-Karten aufs Haus.
Keine Sorge. In den nächsten Tagen und Wochen lest ihr hier alles über die tollen künstlerischen Spiele der Messe, alles über die Journeys, Kirbys und Project Dusts. Am dritten Tage in Köln, wo die Aufnahmefähigkeit für subtile ästhetische Details schon nachlässt, wurden meine Synapsen vor allem von Beats in Schwung gebracht. Ich liebe Hip Hop und habe vor 15 Jahren selber das Mikrophon auf Bühnen geschwungen. Die Texte waren derbe, der Flow ließ leider zu wünschen übrig. Mit „Def Jam Rapstar“ kann ich diesen endlich trainieren: 45 Tracks von Method Man, Ice Cube, Kanye West oder Peter Fox stehen in diesem ersten ernst zu nehmenden Hip Hop Musikspiel zur Auswahl. Bewertet wird die Tonhöhe, der Flow und die Textgenauigkeit. Doch „Rapstar“ ist mehr als ein „Singstar“ für Wannabe MCs. Die Webseite zum Spiel stellt ein eigenes soziales Netzwerk dar, in dem man seine eigenen Performances hochladen kann. Spieler können sich zu Crews zusammenschließen, Freestyles hochladen oder Beef ausfechten, der durch Publikumsvoting entschieden werden kann. So wird das Spiel zu einer harten, aber veritablen Schule für den Reimernachwuchs. Mögen aus absoluten Beginnern absolute Giganten werden.
von Heiko Gogolin / August 19th, 2010 /
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„The Building" heißt der Song von Jesse Stiles, zu dem die italienischen Game-Designer Molleindustria ein Spiel entwickelt haben. Ein richtiges Spielziel gibt es bei „Inside a Dead Skyscraper" nicht, aber seinen Zweck als Untermalung der Musik erfüllt es perfekt. Wie ein Schwimmer bewegt sich die Spielfigur im Himmel zwischen Hochhäusern, liest mit einem Spezialgerät die Gedanken von Passanten und stößt an den Rand seines Universums.
Inside a Dead Skyscraper
Die Musik-Untermalung von Bethesdas „Fallout 3” ist zu pompös geraten. In einem Fantasy-Game wie „Oblivion” mögen orchestrale Klänge im Stil großer Hollywood-Filme angebracht sein, in einem Endzeitrollenspiel sind sie es nicht. Das hat auch der Komponist Mark Morgan begriffen, der Ende der neunziger Jahre den Soundtrack zu „Fallout” und „Fallout 2” komponierte.
Seine Musik verleiht den Orten des Ödlands Persönlichkeit. Tribal- und Ambientklänge untermalen die Reise zu Siedlungen und Verbrecherlagern im radioaktiv verseuchten Wüstensand. An technologisch geprägte Stätten wie den Vaults und Militärbasen erklingen Industrial-Sounds. Das Knarzen statischer Entladungen und indigene Gesänge brechen immer wieder in die Stücke ein und verdeutlichen den Fall einer hochtechnologisierten Welt zurück in die Stammeskultur. Der Wechsel zwischen kraftvollen Passagen und minimalistisch gesetzten Geräuschfetzen lässt die Beklemmung der zerstörten Welt fühlbar werden. Kurzum: Mark Morgans Score zur „Fallout”-Reihe ist ein Meisterwerk der Videospiel-Musik.
Nun hat der Komponist den Soundtrack der ersten beiden „Fallout”-Titel neu gemastert und hier in bester Qualität zum freien Download gestellt.
Unser Tipp: Die Musik auf die Festplatte eurer Konsole ziehen und bei der nächsten Partie „Fallout 3” abspielen.
von Christian Neeb / Mai 11th, 2010 /
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