Nehmen wir an, es wäre möglich, eine weltweite Umfrage darüber zu veranstalten, welches Spiel den lebenslang tiefsten Eindruck hinterlassen hat. Eine unvergleichliche Magie und Resonanz. Das Gefühl, einen luziden Traum geträumt zu haben oder wirklich dort gewesen zu sein, in der Spielwelt gelebt zu haben, getreu der Erkenntnis der Forschung, dass unser Gehirn zwischen Erlebtem und Erfundenem im Prinzip keinen Unterschied macht – die Wette gilt, dass Links erstes Abenteuer auf dem Super Nintedo unter den Top 10 landen würde.
„My favourite video game of all time!“, schreibt Nutzer Big C auf der führenden Game-Datenbank Moby Games und feiert zurecht die „fesselnde und spannende Geschichte, die großartigen Rätsel“ sowie „die ganze Weite des Spiels“, die sich in jeder Deutung umfangreicher anfühlt als sie ist - ein paar wunderbare Nerds haben sich im Forum des Zeldauniverse zur „realen“ Größe von Hyrule einige lesenswerte Gedanken gemacht.
Legt man „A Link to the Past“ heute erneut in die Originalkonsole ein, könnte bis auf einige sündhaft teure Weinsorten kaum etwas besser gealtert sein. Diese zauberhafte Optik, in der jede Ecke abgerundet scheint und jeder Baum in der Draufsicht mit seinen drollig-dicken Wurzeln ein Freund. Dieser wundervolle, unvergessliche Soundtrack von Kōji Kondō, von einem Orchester vorgespielt, um ihn dann den Möglichkeiten des SNES anzupassen, mit in späteren Spielen immer wieder verwendeten Themen wie „Zeldas Wiegenlied“ oder „Hyrules Schloss“. Die Haptik eines einfachen Schwertschlags oder eines witzig-manischen Anlaufs. Der imaginierte Duft der Oberwelt, ein immerwährender Frühling, und der Unterwelt, ein leicht garstiger Moder. Das Meisterwerk von Shigeru Miyamoto vereint bis heute scheinbar Widersprüchliches. Einerseits vermittelt es weiterhin das Gefühl einer Open World, diese tiefenentspannte Motivation, sich auch einfach mal nur so in der Spielwelt aufzuhalten, als könne man sich wie bei „Animal Crossing“ nachts unter den Mond stellen und ein paar Fische angeln. Andererseits erzählt es ähnlich wie der vergleichbar geniale Game Boy-Titel „Link‘s Awakening“ eine stringente, faszinierende Geschichte, die der 1998 verstorbene Manga-König Shotaro Ishinomori nicht ohne Grund als Buch umgesetzt hat. Um es mit einem weiteren Nutzer von Moby Games zu sagen: Für dieses Spiel gilt auch beim Wiedersehen nach drei Jahrzehnten das, was in der Musik über ein „Abbey Road“ der Beatles oder im Film über ein „Das Imperium schlägt zurück“ gesagt werden darf… es ist „flawless“, es ist in jeder Hinsicht makellos.
In Japan bereits im November 1991 auf dem Markt, erschienen die für unser Jubiläum relevanten europäischen wie amerikanischen Fassungen im Frühjahr 1992. Für eine Super Nintendo-Sammlung sollte das Spiel neben „Super Mario World“, „Donkey Kong Country“ und „Super Metroid“ einer der Grundsteine sein. Das reine Modul bekommt man in gutem Zustand meist schon um die 30 Euro. Vollständige Spiele mit Karton und Anleitung, im Bestfall originalverschweißt und höchst-gegradet, kennen keinerlei preisliche Grenze nach oben.
Auf Price Charting finden sich Einträge abgeschlossener Verkäufe von bis zu 59.040 Euro. Virtuell ist es auf dem New Nintendo 3DS, der Switch sowie Wii und Wii U spielbar. Ferner findet man es auf dem SNES Classic Mini vorinstalliert, jenem Konsölchen, das man in seiner hervorragenden Auswahl der Titel ohnehin als „Kanon-Box“ bezeichnen darf.
Egal, auf welchem Wege, wenn auch allein ob des legendären Controllers als Original auf dem Super Nintendo unerreicht - der Weg zurück in das Hyrule jener Zeit lohnt sich in jedem Fall und ist tatsächlich eine der besten Verbindungen in die Vergangeheit, die man sich gönnen kann.
Oliver Uschmann
Offizielle Seite bei Nintendo:
https://www.nintendo.de/Spiele/Super-Nintendo/The-Legend-of-Zelda-A-Link-to-the-Past-841179.html
Longplay zum gepflegten Schauen:
Dieses unglaubliche Spiel ist eins meiner liebsten Kindheitsspiele. Besonders der Anfang imponierte mich als Grundschulkind immer sehr, da selbst in den ersten Spielminuten klar wird, dass diese Welt mehr zu sein scheint als eine zufällig erscheinende Kombination von Gegnern und Levelelementen.
Alleine die Wache, welche dich im Regen nicht die Burg passieren lässt und dich wegschickt und seinen Missmut sowie Sorge über die jetztige Lage von Hyrule ausdrückt und dich dadurch schützen will dir keinen Einlass zu gewähren, verkörpert ein erstaunliches Maß an Leben in diesem Spiel. Jeder NPC in diesem Spiel lässt einfach eine persönliche Geschichte erahnen, welche jedoch nicht erzählt wird, denn ist dies eben die Geschichte von Link. Das ist es, was dieses Spiel für mich als Kind einfach ausgemacht hat und weswegen es mir in guter Erinnerung blieb. Außerdem werde ich nicht vergessen wie schwer dieses Spiel in Vergleich zu anderen Zelda-Teilen ist.