Morgen, Kinder, wird’s was geben

Morgen, Kinder, wird's was geben

Ihr meint, HD wäre der letzte Schrei? Wenn diese Gadgets in Serie gehen, kann der neue TV-Standard einpacken. Fünf Takte Zukunftsmusik

1.Heliodisplay

Hat tatsächlich irgendjemand daran geglaubt, dass ein Hologramm, wie es der Roboter R2-D2 in "Krieg der Sterne" in die Luft projiziert, irgendwann mal möglich ist? Die amerikanische Firma IO2Technology offensichtlich schon. Ihr "Heliodisplay" zeigt sein Bild in der Luft. Dazu wird über dem Gerät durch Kondensation eine Leinwand aus unsichtbarem Nebel erzeugt, an dessen winzig kleinen Wassertropfen sich das Licht der Projektion bricht. So entsteht ein Bild. Durch die fehlende Tiefenschärfe erscheint es sogar fast dreidimensional - obwohl es flach ist. Das Gerät ist bereits in zwei Größen erhältlich, taugt mit einem Preis von rund 15000 Euro allerdings noch nicht zum Fernseherersatz für den Durchschnittsverdiener. www.io2technology.com

2. Ambx

"Ambx" ist ein Forschungsprojekt von Philips, das die Spielerfahrung um diverse Sinneseindrücke erweitern soll. Im Raum verteilte Lampen blitzen oder flackern passend zum Geschehen im Game auf. Optischer Surround-Sound, sozusagen. Darüber hinaus sollen Ventilatoren Wind oder Druckwellen von Explosionen spürbar machen. Sogar ein Heizlüfter ist angedacht. Und Sessel mit Vibration. Um die Geräte passend zum Spiel anzusteuern, wurde eine eigene Skriptsprache entwickelt, die nachträglich oder von vornherein in Spiele implementiert werden kann. Zuerst kommen die Geräte für PCs auf den Markt, später auch für Konsolen. Nicht gerade eine dekorative Wohnzimmerausstattung, aber erste Wahl für High-End-Gaming-Zimmer. www.ambx.com

3. 3D-Display

3D-Filme gibt es schon lange, 3D-Poster lagen früher der "Bravo" bei, und auch einige Videospiele haben die Technik bereits eingesetzt. Der 3D-Effekt beschränkt sich bei Games allerdings meist auf einzelne Objekte, die aus dem Bild herausragen. Außerdem musste, um den Effekt überhaupt wahrnehmen zu können, eine spezielle Brille getragen werden. Wirklich durchgesetzt hat sich die 3D-Technik daher bislang nicht, gilt immer noch eher als nette Spielerei. Wenn es nach Herstellern wie Philips und Toshiba geht, ändert sich das bald. Sie arbeiten an Displays, die auch ohne Brille den Eindruck eines dreidimensionalen Bildes erzeugen können. Damit würde "Silent Hill 5" so richtig unter die Haut gehen. www.toshiba.co.jp, www.philips.com

4. Virtusphere

Bewegt werden beim Videospielen vor allem die Hände. Während der Avatar auf dem Bildschirm riesige Welten durchstreift, sitzt der Spieler nur vor der Mattscheibe. Der "Virtusphere" getaufte Gitterball ändert das. Er ist eine Mischung aus Trackball und Hamster-Laufrad auf Rollen gelagert und kann sich so auf der Stelle in jede Richtung drehen. Durch eine Einstiegsluke gelangt man in das Innere. Dort kann man laufen, springen und Rollen schlagen und so den Ball bewegen. Diese Bewegung wird direkt ins Spiel übertragen, das man selbst auf einer Videobrille verfolgt. Die Hersteller sehen den Einsatzbereich vor allem beim Militär für Trainingszwecke, wir wünschen uns das Teil vor allem zum Steuern von "Katamari Damacy". www.virtusphere.com

5. 3D-Bilder

3D-Bilder, wie wir sie bisher kennen, sind nicht wirklich dreidimensional, sondern nutzen eine Schwäche des menschlichen Auges aus. Sie sind im Grunde genommen eine optische Täuschung. Forschern vom AIST-Institut in Japan ist es nun gelungen, echte dreidimensionale Bilder in den Raum zu projizieren. Dazu erhitzen sie mit einem speziellen Laser einzelne Stellen in der Luft so stark, dass dort ein leuchtender Plasmapunkt entsteht. Seine Hand sollte man also besser nicht in so ein Bild halten, aber noch steckt diese Entwicklung eh in den Kinderschuhen. Bisher sind nur einfarbige Bilder mit bis zu 100 Punkten möglich. Das langt bei weitem nicht für einen 3D-Action-Shooter, aber bestimmt für eine Partie "Pong". nipurl.com/GEE_aist Text: Moses Grohé
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von Volker Hansch / September 10th, 2006 /

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